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Süd Express
Links: Schlafwagen des Süd Express im Bahnhof von Lissabon -   Apolónia am 12-07-2002, Bild von Sérgio Miguel Parreira
Der Süd-Express ist eine europäische Nachtzugverbindung. Hervor ging er aus einem Luxuszug, dessen Fahrtroute die südwestliche "Fortsetzung" des legendären Nord-Express bildete. Der Süd-Express wurde 1884 von den Gründern der CIWL, den Belgiern Nagelmackers, als Teil einer durchgehenden Verbindung Sankt Petersburg-Paris-Lissabon
geplant. So war es möglich, die Entfernung von Russland bis Portugal für damalige Verhältnisse außergewöhnlich schnell und komfortabel zu bewältigen. Als dritter großer Luxuszug der Internationalen Schlafwagen-Gesellschaft (CIWL) nahm der Süd Express den fahrplanmäßigen Betrieb am 4. November 1887 auf und verband Calais (später dann Paris) mit Madrid beziehungsweise Lissabon. In Hendaye und Irun mussten die Passagiere jeweils auf den spanischen Breitspurzug umsteigen. Diese CIWL-Verbindung war dermaßen erfolgreich, dass die großen Schifffahrtslinien die Fahrpläne ihrer Übersee-Dampfer an sie anpassten, wovon in der Folge auch die Postbeförderung profitierte. Die während der Zwischenkriegszeit erfolgte Elektrifizierung der französischen
Strecke führte dazu, dass die Fahrzeit des „Sud Express“ zwischen Paris und Bordeaux von etwas über acht Stunden auf fünfdreiviertel Stunden verkürzt werden konnte. Bereits 1926 erreichte der Fahrdraht (1500 V Gleichstrom) von Paris herkommend Orléans, während die Arbeiten auf dem Teilstück Hendaye–Bordeaux 1927 abgeschlossen wurden. Die weiteren Etappen waren in der Folge Tours (1933) und Angoulême (1938), bis sich dann die aus Nord und Süd kommenden Drähte in Bordeaux vereinigten. Nach dem Zweiten Weltkrieg war die Zeit der klassischen „Grands Express Européens“ endgültig vorbei, und auch der „Sud Express“ führte zeitweise sogar Sitzwagen 3. Klasse. Doch ab der zweiten Hälfte der 1950er Jahre wurde der Zug dank der neuen Wagen vom Typ „INOX“ (acier inoxydable) in einen hochwertigen Tagesschnellzug (Rapide) umgewandelt,
welcher nebst einem Pullman- und Speisewagen (en couplage) der CIWL nur die 1. Klasse führte und die Strecke Paris – Bordeaux nonstop zurücklegte. Ende der 1960er Jahre
wurde der „Sud Express“ als bisheriger Spitzenzug zwischen den beiden Hauptstädten verdrängt durch eine Nachtverbindung namens „Puerta del Sol“. In diesem neuen Expresszug waren erstmals umspurbare Schlafwagen vom CIWL-Typ „UH“ eingereiht, so dass deren Passagiere an der französisch-spanischen Grenze nicht mehr umsteigen mussten. Der Übergang auf die spanische Breitspur wurde möglich, indem die Drehgestelle dieser Schlafwagen mittels einer besonderen Vorrichtung
ausgewechselt wurden.  Die Abfahrtszeit des „Puerta del Sol“ in Paris war jeweils um 18.00 Uhr, so dass der Zug den Madrilener Zielbahnhof „Estación Charmartin“ gegen 10.00 Uhr erreichte, was vor allem für Geschäftsreisende ideal war.
Speisewagen des Süd Express Schlafwagen des Süd Express
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