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Georges Nagelmackers ist Spross einer Familie von Bankiers und Industriellen und verwaltet schon während seiner Studienzeit das industrielle Portfolio der Familienbank. Während einer Reise in die Vereinigten Staaten lernt er den Komfort der von Georges Pullman entworfenen Schlafwägen kennen. Um Pullman, der den europäischen Markt erobern will, zu überflügeln, beschließt Nagelmackers, bequeme und luxuriöse Züge zu bauen, die ganz Europa durchqueren sollten. 1870 startet er sein Schlafwagenprojekt auf den europäischen Eisenbahnlinien und gründet die "Compagnie internationale des Wagons-lits". 1872 fährt die erste Schlafwagengarnitur zwischen Paris und Wien, auf der Linie, die später zum Orient-Express werden sollte. Der Erfolg lässt nicht lange auf sich warten. Er erhält die Fahrgenehmigung zwischen Ostende-Köln, Ostende-Berlin und Paris-Berlin. 1876 schließt er Verträge mit den Eisenbahngesellschaften ab und liefert 53 voll ausgestattete Wagons - von der Bettwäsche bis zum Geschirr. 1882 fährt der erste Speisewagen zwischen Marseille und Nizza. Der Orient-Express startet im folgenden Jahr. Die Linie verbindet Paris mit Konstantinopel, dem heutigen Istanbul, der ehemaligen Hauptstadt des byzantinischen und ottomanischen Reiches. 1884 wird die Compagnie zur "Compagnie Internationale des Wagons-Lits et des Grands Express Européens". Sie wird mit der Organisation der offiziellen Reisen der meisten europäischen Fürstenhäuser betraut. Mit dem Transport der gekrönten Häupter wird das Prestige der Compagnie und deren Gründer international. 1896 nimmt der Nord-Express den Betrieb auf. Er verbindet Paris, Calais und Ostende mit Sankt Petersburg und Moskau. Georges Nagelmackers will die Entwicklung der Handelsbeziehungen unterstützen und gründet die Belgische Handelskammer in Paris, deren Präsident er auch wird. Er ist weiters an der Gründung der Betreibergesellschaft der Koksöfen von Tilleur (Lüttich) beteiligt, eines Unternehmens, das in der Stahlherstellung tonangebend wird. | ||||||||||